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Tur Abdin - Iwardo
Ayinvert
- Gülgöze - 'lwardo - Rosenquelle - Evardo -
'Ain-wärd
Dieser noch rein christliche Ort liegt
mit seinen 726 (911) christlichen Einwohnern (1975)
11 km nordöstlich von Midyat auf einem Hügel.
In der Umgebung gedeihen Getreide, Obst und Wein;
wie in vielen Ortschaften der Türkei betreiben
die Bauern hier auch Viehwirtschaft. 1980 lebten
hier 90 christliche Familien.
In dem Dorf stehen drei Kirchen: "Mart
Schimuni" (Priester früher: Melke Aydin,
geb. 1928, Priesterweihe 1953, jetzt in Pohlheim
bei Gießen) - "Mar Hadbischabo" (Priester:
Samuel Akyun, geb. 1926, Priesterweihe 1953) -
Joldath Aloho". Wie alle heute und früher
christlichen Ortschaften im Tur 'Abdin ist
Ayinvert mehr als 1000 Jahre alt. 1248 wurden
hier Mönche und ein Stylit erwähnt. Mehrere
Bischöfe, Kopisten und ein Patriarch stammten
aus dem unter dem Namen "Ain Ouarda",
"Ainwarda" bekannten Dorf. Ein
Evangeliar mit Miniaturen aus dem Jahre 1201
befindet sich noch im Besitz der Dorfkirche. Im
Jahr 1453 besetzten die Türken den Ort; im 16.
Jahrhundert erlebte er einen Aufschwung. Damals
wurde er mit dem Namen "Aynwerd" unter
den reichen christlichen Siedlungen im Tur 'Abdin
in den amtlichen Katasterbüchern aufgeführt.
Von 1526 bis 1570 stieg die Einwohnerzahl von 46
auf 136 Famflien. Einige Reisende erwähnten den
Namen des Dorfes unter verschiedenen
Schreibweisen.
Den in der frühen Geschichte ihres Ortes "Giganten"
genannten Dorfbewohnern gelang es im 1.
Weltkrieg, alle feindlichen Angriffe abzuwehren.
Viele Christen aus anderen Dörfern flüchteten
nach Ayinvert und retteten dadurch ihr Leben.
Nach zweimonatiger Belagerung, so berichtet die
einheimische Chronik, zogen sich die 12000 Mann
starken Truppen zurück und schlossen einen
ehrenhaften Frieden. Nach den beiden Weltkriegen
wanderten viele Dorfbewohner aus und gründeten
Gemeinden in Kamischli und Beirut.
Quelle: Helga Anschütz, Die syrischen
Christen vom Tur Abdin, 1984
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