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Tur Abdin - Boqisyono
Bakisyan
- Alagöz - Batesyan - Boqisyono - Baküsjan
Dieses Dorf liegt 2 km nordöstlich von
Hah in der Hügellandschaft des nördlichen Tur
'Abdin. Bakisyan hatte 576 (633) christliche
Einwohner (1978: 80 / 1980: 25 Familien); die
Sprache ist Turojo, der Name der Dorfkirche
"Mar Elijo"; Dorfpriester war Jusuf
Demir (geb. 1934, Baumeister, Priesterweihe 1952);
er wanderte 1979 nach Deutschland aus und lebt
heute in Kirchhardt. In der Sonntagsschule
unterrichtet ein Lehrer 60 Kinder in Syrisch. Aus
dem ersten Jahrtausend ist Bakisyan unter den
Namen "Qusta" und "Beth Kusjon"
bekannt. Abt und Bischof Gabriel von Qartamin
stammte aus dem Ort und half hier schon als Zwölfjähriger
in der Kirche mit. Als seine Eltern ihn, wie es
hier üblich ist, in jungen Jahren verheiraten
wollten, floh er in das Kloster "Mar Sarkis
Bakus" bei Hah und blieb einige Jahre dort.
Später ging er ins Kloster Qartamin und wurde
hier Abt und Bischof. Schon zu seinen Lebzeiten
wurden ihm Wundertaten nachgesagt. Im Jahr 668
starb er und wurde unter Anteilnahme der gesamten
Bevölkerung des Tur 'Abdin und aller umliegenden
Gebiete im Kloster beigesetzt. Gabriel gilt als
einer der meist verehrten Heiligen des Tur 'Abdin.
Bakisyan wurde im 1. Weltkrieg zerstört, die Bevölkerung
getötet. Erst lange nach dem Krieg siedelten
sich hier wieder Christen an.
Quelle: Helga Anschütz, Die syrischen
Christen vom Tur Abdin, 1984
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