Zu
diesem Buch: Die Sprache Jesu heute
Sie kennen das Aramäische? - Sie kennen die
Sprache Jesu? - Sie kennen den Tur Abdin und den
malerischen Ort Ma'Iula? - Sie kennen den
Kirchenvater Ephrem der Syrer oder den
Schriftsteller Rafik Schami? Dann sind Sie
Experte für eine orientalische Welt, die es
mehrheitlich nur noch in den Erinnerungen und
Bildbänden gibt, weil sie vorn rauen Wind der
Geschichte beinahe verweht wurde oder sich seit
zwei Generationen in der Diaspora neu definiert.
Daher ist es notwendig, diese einst bedeutende
Kultursprache für die Nachwelt umfassend zu
dokumentieren und zu erhalten.
Die Liturgiesprache der syrischen Christen ist
immer noch das Westaramäische. In einzelnen
Regionen Syriens wie im Khaburtal, in den Bergen
des Libanons oder im südostanatolischen Bergland
des Tur Abdin wird diese Sprache immer noch
gesprochen. Darüber hinaus gibt es in Europa und
Übersee eine große Zahl lebendiger syrisch-orthodoxer
Gemeinden, die in Sonntagsschulen und
Bildungsprogrammen ihre Muttersprache pflegen.
Diese umfassende Darstellung der Grammatik und
des Wortschatzes des Aramäischen entwickelte
sich aus der Idee, Traditionen zu erhalten und
oberflächlich Bekanntes wie das Aramäische
einem weiteren Leserkreis zugänglich zu machen.
Sie stellt mit seltener Gründlichkeit und
Akribie die völlig anders gearteten
systematischen Grundlagen einer semitischen
Sprache dar und versucht sie mit den Methoden und
Kriterien zu verbinden, die im Westen üblich
sind. Dankenswerter Weise hat der Autor eine
umfangreiche Sammlung von Beispielen und ein Wörterbuch
erstellt, um dem Lesenden und Studierenden die
Arbeit mit der aramäischen Grammatik nicht nur
zu erleichtern, sondern ihm auch die Möglichkeit
zu geben, sich an eine intensive Beschäftigung
heranwagen zu können.
Franz Gschwandtner Generalsekretär Pro Oriente
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