Zu
diesem Buch: Vernichtung und Vertreibung der
christlichen Assyrer aus ihren historischen
Siedlungsgebieten in der Türkei und Persien während
des Ersten Weltkrieges sind Gegenstand dieser
ausführlichen und detaillierten Dokumentation.
Anders als der gleichzeitig an den Armeniern verübte
Völkermord zählt der Holocaust an den
christlichen Assyrern jedoch zu jenen Verbrechen
an der Menschheit, die weitgehend in
Vergessenheit geraten sind. Diese Lücke zu füllen,
ist das Anliegen der Autorin.
Deutlich wird, daß die Assyrer Opfer der jungtürkischen
nationalistischen Politik waren, in gleichem Maße
entlarvend sind jedoch auch die Dokumente über
die Haltung der Westmächte, Deutschlands etwa,
das durch Reorganisation und Koordination der türkischen
Armee entscheidend zum Aufbau der Infrastruktur
beitrug, die den Holocaust erst ermöglichte.
Berichte von Diplomaten, Tagebuchaufzeichnungen
und Briefe von Missionaren sowie
Augenzeugenberichte von überlebenden Assyrern
dokumentieren eindringlich das erschütternde
Ausmaß der Pogrome.
Ergänzt wird der Band durch eine kurze Religions-
und Kulturgeschichte der Assyrer, eine
Schilderung der Rolle des Völkerbundes und eine
ausführliche Bibliographie mit Zeittafeln und
Register.
|