Dr. Helga Anschützt 
(*19.04.1928 – †13.05.2006)
 
 
Frau Dr. Helga Anschütz verstarb unerwartet am 13.05.2006 im Alter von 78 Jahren. Auch große Gebrechen 
und längere Krankenhausaufenthalte in den letzten Jahren, die ihren Aktionsradius stark einschränkten, haben 
sie nicht daran hindern können, weiterhin aktiv zu Gunsten der syrischen Christen ihre Stimme zu erheben. Bis 
zuletzt überlegte sie sich, was sie für die syrischen Christen noch tun könne, damit ihr Schicksal von der 
europäischen Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Nur der Tod konnte sie von ihrem Engagement und ihrem 
Tatendrang herausreißen. Ihre jahrelange Arbeit und Mühen für Volk der Suryoye bleiben unvergessen. Sie hat 
sich durch ihr Engagement in den Herzen und Köpfen der syrischen Christen ein Denkmal gesetzt. Frau 
Dr. Anschütz, wir danken Ihnen für alles, was Sie für das Volk der Suryoye über die Jahre geleistet haben und 
wünschen Ihnen gemäß der syrischen Tradition:
 
ܛܠܒܝܢܐ ܠܟܝ
ܚܘܣܝܐ ܡܢ ܐܠܗܐ
ܘܗܘܐ ܕܘܟܬܟܝ ܒܝ ܡܠܟܘܬܐ ܫܡܝܢܝܬܐ
ܥܡ ܐܟܟܐܢܐ ܘܐܙܙܕܝܩܐ
 
Frau Dr. Helga Anschütz wurde 1928 in Hamburg geboren. Sie studierte von 1948-1956 an der Universität 
Hamburg die Fächer Geschichte, Philosophie, Pädagogik und Zeitungswissenschaft. Ihr erstes Staatsexamen 
absolvierte sie im Jahre 1955. Im darauffolgenden Jahr, 1956, promovierte sie zum Dr. phil. in Geschichte, 
Vorgeschichte und Wirtschaftsgeographie. Im Jahre 1960 folgte das 2. Staatsexamen. In den Jahren 1960 bis 
1989 arbeitete sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache an den Goethe-Instituten in Teheran (Iran) und 
Rabat (Marokko), sowie an verschiedenen Instituten in Deutschland. Ab 1965 reiste sie zu Forschungszwecken 
regelmäßig in den Tur Abdin, aber auch nach Irak, Iran, Libanon, Syrien, Marokko oder Algerien. Um die Lage 
der syrischen Christen in den Ländern des Nahen Ostens zu erforschen, ließ sie sich häufig von ihren 
Lehraufgaben beurlauben. Die Ergebnisse ihrer Forschung veröffentlichte sie in verschiedenen Fachzeitschriften. 
(z.B. „Ostkirchliche Studien“ aus Würzburg) und Tageszeitungen (z.B.: Frankfurter Allgemeine Zeitung).
1968-71 erhielt sie ein Stipendium von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Recherchen über die 
Gegenwartslage der syrischen Christen im Orient. Ab 1968 drehte sie mit ihrem Ehemann Herrn Dr. Boulos 
Harb über 80 Fernsehdokumentationen zu Kultur und Religion im Vorderen Orient. Sie behandeln darin 
Themen, wie den Dialog zwischen Christentum und Islam, sowie Fragen der Migration. 1985 erschien die erste 
Auflage ihres bekannten Buches „Die Syrischen Christen vom Tur Abdin“, im Augustinusverlag in Würzburg, 
zweite und dritte Auflage erschienen im Bar Hebräus Verlag auf Initiative seiner Eminenz Erzbischof Jeshu Cicek. 
In diesem Buch übermittelt sie erste fundierte und detaillierte Informationen über die Geschichte und 
Gegenwartslage der syrischen Christen im Tur Abdin. Im Jahre 1985 gab sie auch den Sammelband „Christen 
im Vorderen Orient“ in Hamburg heraus.
 
Zusammen mit ihrem Ehemann gründete sie 1990 den "Deutsch-Libanesischen Verein e.V." Darin übernahm sie 
die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit und Schriftführung über 16 Jahre lang. Ihre Lebensaufgabe sah 
sie allerdings in dem von ihr im Jahre 1992 gegründeten “Mar Gabriel – Verein“ (Verein zur Unterstützung der 
syrischen Christen e.V.). Als erste Vorsitzende führte sie diesen „ihren“ Verein bis zum Jahr 2005. Zu ihren 
Aktivitäten zählten Filmvorführungen, Vorträge und Ausstellungen zu den syrischen Christen an Akademien, 
Universitäten, Volkshochschulen und anderen Institutionen, auch in den syrisch-orthodoxen Gemeinden. Sie 
organisierte regelmäßig auch Panels zum Orientalischen Christentum im Rahmen der Kongresse der Deutschen 
Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO). Sehr erfolgreich war insbesondere die im Jahr der Bibel 
zusammen mit dem Deutsch-Libanesischen Verein durchgeführte Ausstellung zur Syrischen Bibel. 
 
Frau Dr. Helga Anschütz besuchte 1965 zum ersten Mal den Tur Abdin und eroberte die Herzen seiner 
Einwohner. Sie lernte die Bevölkerung des Tur Abdin und seinen damaligen Erzbischof, Afrem Bilgic, und den 
Erzbischof von Mardin, Mor Philoxinos Yuhanun Dolabani, sowie die Mönche und Priester kennen. Durch ihre 
bei diesen Besuchen zusammen mit ihrem Ehemann Dr. Boulos Harb gedrehten Fernsehdokumentationen und 
Berichte erlangten die syrischen Christen aus dem Tur Abdin einen hohen Bekanntheitsgrad im deutschsprachigen 
Raum. 
 
Ihr unermüdlicher Einsatz als Vorsitzende für den "Mar Gabriel-Verein“ von 1992 bis 2005 bleibt unvergessen. 
Nach ihrem Unfall im Frühjahr 2001 Marokko leitete und motivierte sie vom Krankenbett aus über mehrere Jahre 
den Vorstand zu Aktivitäten, zu Planung von Fachtagungen und anderen Veranstaltungen über die syrischen 
Christen.
 
Frau Dr. Anschütz, wir danken Ihnen und sagen vom Herzen: Vergelt´s Gott! und Ihnen Herr Dr. Boulos Harb 
bekunden wir unser herzliches Beileid. 
 

Mar Gabriel Verein, Hamburg

www.margabrielverein.de

 

 Anmerkung:

Eine Veranstaltung zum Gedenken von Frau Dr. Helga Anschütz findet am 25. Mai 2006 in Hamburg, 
Verein in Billstedt, statt. Die Beisetzung erfolgt am Samstag, den 27. Mai 2006, auf ihren 
Wunsch hin im Kloster Mor Afrem in Holland. 

 

Aktualisiert am:
Sonntag, 28. Mai 2006

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